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ES Culham: DS6 2007/2008  
 
 

Wichtige Philosophen

Periode

Philosoph

Philosophie

 

Empirismus

1561–1626

Francis Bacon

Wissen ist Macht
Forderte naturwissenschaftliche Forschung
Schrieb die Utopie: Neu Atlantis

 

1588–1679

Thomas Hobbes

Naturrecht: bellum omnium contra omnes
homo homini lupus est
Lösung: Staat als Gesellschaftsvertrag

 

1632–1704

John Locke

Das Bewusstsein ist bei Geburt eine tabula rasa
alle Erkenntnis kommt aus den Sinnen (Sensualismus)
Freiheit, Gleichheit, Person und Eigentum sind höchste Rechtsgüter

 

1685–1753

George Berkeley

Empirist und Idealist
Sein ist Wahrgenommen werden (esse est percepi)
Die Welt ist ein Phänomen menschlichen Bewusstseins

 

1694–1746

Francis Hutcheson

Empirist und Ökonom, der die Moral in den Vordergrund stellte

 

1711–1776

David Hume

Empirist mit Skepsis
Stellte das Prinzip der Induktion in Frage
Religionskritiker und Ökonom

 

1723–1790

Adam Smith

Nicht nur bedeutender Ökonom und liberaler Staatstheoretiker
sondern auch Moralist, der den externen Beobachter erfand

 

Rationalismus

1596–1650

René Descartes

Systematischer Zweifel löst den Cartesianismus aus
Auch als Mathematiker (Analytische Geometrie) und Wissenschaftstheoretiker bedeutend

 

1623–1662

Blaise Pascal

Mathematiker (Wahrscheinlichkeitsrechnung) und Literat
Pensées sind persönliche Gedanken über Leiden und Glauben

 

1632–1677

Baruch Spinoza

Lehre von der unendlichen Substanz (Monismus)
Pantheismus

 

1646–1716

Leibniz

Monadenlehre mit Gott als Urmonade
Prästabilierte Harmonie (Dualismus)
Infinitesimalrechnung

 

Okkasionalismus

1625–1699

Arnold Geulincx

Gott ist „gelegentlich“ jeder Handlung tätig

 

1638–1715

Nicolas Malebranche

Das Zusammenspiel von Leib und Seele wird von Gott hervorgerufen

 

Sonstige Philosophen

1533–1592

Michel de Montaigne

Begründer der Essayistik
Humanist und Skeptiker

 

1611–1677

James Harrington

Politischer Philosoph
Utopie: The commonwealth of Oceana

 

1668–1744

Giambattista Vico

Geschichtsphilosoph

 


Immanuel Kant (1724-1804)
betont die Freiheit des Menschen als Vernunftwesen; der Mensch muss nach Kant dem allgemeinen Sittengesetz folgen nach der Maxime (Regel) des sog. kategorischen Imperatives, wonach Wollen und Handeln des Menschen immer so gestaltet sein muss, dass es "jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten" könne.


Tomas hobbes
Erkenntnisthoerie
Anhand der Vorstellung eines von jeder Sinneswahrnehmung abgetrennten, „frei im Raum schwebenden“ Solipsisten zeigt Hobbes, dass die psychischen Prozesse auch bei ausbleibenden Sinneseindrücken weitergehen. Letzte Ursache hierfür sei aber weiterhin der einmal erfolgte Anstoß von außen durch die Bewegung von Körpern.
Nur den Bewegungen selbst komme Realität zu, nicht den Wirkungen, die sie im Bewusstsein verursachen. Daraus folge u.a., dass die Eigenschaften, von deren Vorhandensein der Mensch aufgrund seiner Sinneswahrnehmung ausgeht, in Wahrheit nicht vorhanden sind, sondern nur scheinbar und als Erscheinungen auftreten.
In letzter Konsequenz führt dies Hobbes zu der These, dass der menschlichen Wahrnehmung keine äußere Welt entspricht und infolgedessen keine gesicherten Erkenntnisse über diese möglich sind. Im Zuge der weitverbreiteten Lehre des Skeptizismus wurde diese Auffassung von seinen Zeitgenossen durchaus vielfach geteilt, etwa von René Descartes. Dessen Einwand, dass infolge der eingreifenden Güte Gottes die Wahrnehmung trotzdem weitgehend der Realität entspreche, lässt Hobbes indes nicht gelten.
Da die Inhalte des menschlichen Bewusstseins letztlich nur die Folge von außen kommender Bewegung sind, verneint Hobbes auch konsequent die Freiheit des Willens und gilt als Verfechter des Determinismus.

Ethik

Hatten Philosophen in der Tradition Platons und Aristoteles’ noch sittliche Ideale angenommen, etwa in Form einer Idee des Guten oder eines Summum Bonum, so herrschte zu Hobbes’ Lebzeiten ein mehr den Vorstellungen der Sophisten und Kyniker verpflichteter Skeptizismus, der die Erkennbarkeit verbindlicher gemeinsamer Moralstandards verneint. Als typischer Vertreter dieser Auffassung galten etwa Justus Lipsius, René Descartes oder Michel de Montaigne.
Auch Hobbes vertritt diesen moralischen Relativismus und stützt sich dabei auch auf die Übertragung seiner erkenntnistheoretischen These, der menschlichen Wahrnehmung sei keine gesicherte Erkenntnis über die Welt möglich, auf das Feld der Ethik. So heißt es etwa in den Elements of Law, jedermann nenne „das, was ihm gefällt und Vergnügen bereitet, gut, und das was ihm missfällt, schlecht“. Entsprechend ihrer unterschiedlichen körperlichen Beschaffenheit unterschieden sich die Menschen auch in ihrer Auffassung von Gut und Böse. Ein agathon haplos, das schlechthin Gute, gebe es indes nicht.
In Anknüpfung an Gedanken seines Zeitgenossen Hugo Grotius nimmt Hobbes aber einschränkend zumindest insofern einen moralischen Minimalkonsens an, als nach allgemeiner Meinung jedes Individuum ein natürliches Recht auf Selbsterhaltung habe und sich gegen Angriffe auf seine Person verteidigen dürfe. Dem entspreche umgekehrt die Verpflichtung, niemanden zu verletzen. Anders als Grotius geht Hobbes aber davon aus, dass zumindest während des Naturzustands in der Frage, ob ein Fall der Selbsterhaltung vorliege, jeder als sein eigener Richter auftreten könne und müsse. Die damit verbundene Verwässerung des vermeintlich erzielten Minimalkonsenses brachte Hobbes vielfach Kritik ein.
Jenseits des Minimalkonsenses über das Selbsterhaltungsrecht müssten moralische Konflikte zwischen Menschen indes verbindlich durch eine übergeordnete Instanz entschieden werden, womit Hobbes den Grundstein für seine politische Philosophie und insbesondere das Staatsmodell des Leviathan legt.

Staatskunde

Hobbes' staatstheoretische Lehren bilden aus heutiger Sicht den zentralen Teil seines Werkes. Sie sind es, die ihm einen herausgehobenen Platz in der Philosophiegeschichte sichern. Einerseits legt er sie in Elements of Law von 1640 dar, sowie in De Cive von 1642, dem dritten Teil der Trilogie elementa philosophiae.
Vor allem aber sind sie Gegenstand seines Hauptwerks, des Leviathan von 1651. Dort beschäftigt er sich mit der Überwindung des von Furcht, Ruhmsucht und Unsicherheit geprägten gesellschaftlichen Naturzustands durch die Gründung des Staats, also der Übertragung der Macht auf einen Souverän. Dies geschieht durch einen Gesellschaftsvertrag, in dem alle Menschen unwiderruflich ihr Selbstbestimmungs- und Selbstverteidigungsrecht auf den Souverän übertragen, der sie im Gegenzug voreinander schützt.
Mit dem Naturzustand hat sich Hobbes schließlich im Gegenstück zum Leviathan befasst, dem Behemoth von 1668, der erst posthum 1682 veröffentlicht werden konnte.


René Descartes

Philosophie

Methode  

Die Methode Descartes' ist durch dessen Praxis als Mathematiker beeinflusst. Die vier Grundregeln der Methode sind in den Augen Descartes' nichts anderes als eine Anwendung der in der Mathematik üblichen Verfahren und Arbeitsmethoden. Die im Discours de la méthode von Descartes vorgestellte Methode des philosophischen Denkens werden im Discours de la Méthode in 4 Regeln (II.7-10) zusammengefasst:

  1. Nichts für wahr halten, was nicht so klar und deutlich erkannt ist, dass es nicht in Zweifel gezogen werden kann.
  2. Schwierige Probleme in Teilschritten erledigen.
  3. Vom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten.
  4. Stets prüfen, ob bei der Untersuchung Vollständigkeit erreicht ist.

Dieser stark komprimierten und verkürzten Darstellung stehen die posthum veröffentlichten Regulae ad directionem ingenii gegenüber - ein Werk, das leider unvollendet blieb und daher lediglich 21 der ursprünglich geplanten 36 Regeln darlegt. Descartes' frühe Methodologie stützt sich mehrfach auf das Vermögen der Intuition; mit ihrer Hilfe, so Descartes, erfasst der Mensch augenblicklich die Wahrheit einfachster Aussagen (wie: ein Dreieck hat drei Seiten) - die Methode selbst besteht im Wesentlichen darin, komplexe Probleme derart zu zerlegen, dass ihre einzelnen Elemente qua Intuition als wahr erkannt werden können. Erst später erweitert Descartes seine Konzeption um eine metaphysische Dimension, indem er hinterfragt, wie die Intuition für die Wahrheit des Erkannten bürgen kann (man könnte ja, so Descartes, auch in den einfachsten Dingen stets irren). Die Suche nach einem metaphysischen Fixpunkt führt schließlich zum cogito ergo sum, widerspricht aber der frühen Methodologie in ihren Grundsätzen, sodass Descartes schließlich die Arbeit an den Regulae einstellte.

Erkenntnistheorie

Seine neue Erkenntnistheorie führt Descartes unter anderen in seinen sechs Meditationes de prima philosophia von 1641 aus.
Entsprechend seiner Methode handelt der erste Abschnitt von "dem, woran man zweifeln kann". Die gängige Annahme, dass wissenschaftliche Erkenntnis aus sinnlicher Wahrnehmung und Denken entspringt, muss hinterfragt werden. Keiner der beiden Quellen darf man ungeprüft vertrauen. Unsere Sinne täuschen uns oft, da wir nicht einfach wahrnehmen, sondern frühere Wahrnehmungen, die unseren Körper konstituieren, unsere aktuellen Wahrnehmungen bedingen - wir projizieren. Aber auch dem Denken darf man nicht ungeprüft vertrauen, denn ein böser Dämon könnte so auf einen einwirken, dass man zu falschen Schlüssen kommt und sich täuscht. Deshalb ist zunächst einmal an allem zu zweifeln.
2. Meditation: Wenn ich aber zweifle, so kann ich selbst dann, wenn ich mich täusche, nicht daran zweifeln, dass ich zweifle und dass ich es bin, der zweifelt, d.h. ich bin als Denkender in jedem Fall existent. Doch woher weiß ich, ob das, was mit mir geschieht, Zweifeln ist, ob ich mich täusche, dass ich "ich" bin und dass ich "bin"? Der erste unbezweifelbare Satz heißt also: "Ich denke, also bin ich". Er ist, so Descartes, "notwendig wahr, sooft ich ihn ausspreche oder denke". Descartes analysiert dann dieses zweifelnde Ich und bestimmt es als ein urteilendes, denkendes Ding: als res cogitans.